Was machen wir?

Die Sektion Bern hat sich der Höhlenforschung verschrieben. Das heisst, dass wir nicht unbedingt Plauschtouren und Besichtigungen machen, sondern dass wir auf jeder Tour versuchen, etwas Sinnvolles zu machen. Aber Achtung: dies heisst nicht sture Arbeit, sondern genausoviel Vergnügen! Konkret machen wir Folgendes:

Prospizieren

Prospizieren heisst nach etwas suchen. Weite Teile des Berner Oberlandes bestehen aus Kalkgestein, wo Höhlen möglich sind. Die Mehrzahl dieser Höhlen ist nicht nur nicht erforscht, sondern noch gar nicht gefunden worden! Dies ist ein kleiner Teil unserer Arbeit.

Prospektion
Prospektion

Befahren und Einrichten

Nachdem eine Höhle gefunden wurde, wird sie bis zu einem Hindernis befahren (Höhlen werden nicht etwa „begangen“). Dieses Hindernis erweist sich sehr oft als einen Schacht, der mit Seilen, Leitern etc. eingerichtet werden muss, damit man weiter vorstossen kann.

Einrichten
Einrichten

Vermessen

Bald nach oder gleichzeitig mit der Befahrung wird die Höhle vermessen. Mittels Messband, Kompass und Neigungsmesser legen wir einen Messzug in die Höhle. Diese wird im Grundriss und Längsschnitt skizziert. Nach Verarbeitung der Rohdaten entsteht daraus ein Plan der Höhle, der zusätzlich mit einer schriftlichen Beschreibung ergänzt wird.

Zeichnen
Zeichnen

Graben, Klettern, Tauchen, Fotografieren etc.

Oft ist ein wichtiger Gang in der Höhle mit Sedimenten verstopft. Mittels Grabungen versuchen wir, diesen Gang freizulegen. Ist er mit Wasser „verstopft“, so können geschulte Taucher versuchen, diesen Siphon zu passieren. Oft steigt ein Gang oder ein Kamin steil in die Höhe. Mittels natürlicher Kletterei und künstlichen Hilfsmitteln (Mast, Bohrmaschine) versuchen wir, oben am Kamin weiterzukommen. Alle diese Gänge, Sinterformationen, Arbeiten werden oft fotografiert.

Wissenschaftliche(re) Arbeiten

Je nach Eignung und Interesse der Mitglieder beschäftigen sich einige mit spezielleren Sachen, wie zum Beispiel mit dem Höhlenklima, oder der Entstehung der Höhle, mit der Chemie der Wässer, aber auch mit den Höhlentieren. Sedimente in der Höhle sowie die Geologie des Felsens, der die Höhle umgibt, sind weitere Themen.

Wasserfärbung Schrattenfluh: ungiftig und sicher ein seltener Anblick!
Wasserfärbung Schrattenfluh: ungiftig und sicher ein seltener Anblick!

Exkursionen, Ferien, Versammlungen

Obwohl die SGHB sich hauptsächlich forscherisch betätigt, so kommt doch der freudige Aspekt nicht zu kurz. Rar sind die Expeditionen ohne ein nachheriges Bierchen im Restaurant, und oft entwickelt sich der Abend zu einer langen Nacht… Daneben werden auch Expeditionen und Ferien in anderen Höhlengebieten der Schweiz und im Ausland gemacht. Nicht zu vergessen sind die Versammlungen und Kurse der SGH, wo man sich trifft, diskutiert, streitet, lernt, …

Ausbildung

Es ist noch kein Höhlenforscher und keine Höhlenforscherin vom Himmel gefallen. Darum unternimmt unsere Sektion auch einiges, um das nötige Wissen an Neulinge weiterzugeben. Ein guter Start ist z.B. der alljährlich stattfindende regionale Technikkurs der SGHB in den Ostermundiger Sandsteinbrüchen. Hier werden Grundlagen vermittelt, die dann z.B. im Kursangebot unseres Verbandes (SGH) vertieft und erweitert werden können. Die nötige Erfahrung und Ethik zum(r) wirklichen „Höhlenforscher/-in“ vermitteln dann die zahlreichen Forschungstouren und -lager, die wir meist zusammen mit befreundeten Klubs im In- und Ausland unternehmen.

Technikkurs
Technikkurs

Regionaler Technikkurs der SGHB: Training am Seil